Der deutsche Beauty Markt erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro und verzeichnete laut der Npdgroup einen Rückgang von 16% gegenüber 2019. Innerhalb der fünf größten europäischen Länder für Prestige Beauty ist Deutschland das einzige Land mit einem Gesamtumsatzrückgang von unter 20%. Dieser niedrigere Rückgang begründet sich hauptsächlich auf die kürzeren Schließungen des stationären Handels sowie der Reife des Online-Kanals.
In Bezug auf die Kategorien reduzierten Düfte ihren Umsatz um 14%. Hautpflege ging um 11% zurück, während Make-up 27% im Vergleich zum Vorjahr verlor. Der Online-Umsatz stieg zweistellig um 25% (+128 Mio. €), konnte jedoch den Rückgang des stationären Handels (-650 Mio. €) nicht ausgleichen. Der E-Commerce-Kanal verzeichnete 2020 fast ein Viertel des gesamten Prestige Beauty Umsatzes, verglichen mit 16% im Jahr 2019.
Trotz der negativen Auswirkungen der beiden Lockdowns in Deutschland während der wichtigsten Konsumperioden Ostern und Weihnachten, stellt die Duftkategorie mit 1,4 Milliarden Euro nach wie vor den größten Anteil am deutschen Beautyumsatz dar. Während des Muttertags im Mai litt die Kategorie noch unter den Folgen des ersten Lockdowns. Düfte verzeichneten im Jahr 2020 einen zweistelligen Rückgang, zeigten jedoch insgesamt ein besseres Ergebnis im Vergleich zu Geschenksets. Neue Konzepte und Werbeaktionen unterstützten die Erholung der Kategorie in der zweiten Jahreshälfte 2020. Bei den Damendüften konnten Innovationen fast 10% (76 Mio. €) des Umsatzes erzielen. Die Gesamtzahl der Neuheiten lag im weiblichen Segment unter dem Vorjahresergebnis, allerdings war der Umsatz per Innovation höher als im Vorjahr.
Hautpflege, die zweitgrößte Kategorie auf dem deutschen Beautymarkt, zeigte die beste Widerstandsfähigkeit unter den drei Hauptkategorien. Ein Schlüsselfaktor ist der höhere Onlineanteil bereits vor dem ersten Lockdown. Der Onlineumsatz trug durch ein zweistelliges Wachstum bei und erreichte 27% des Kategorie Umsatzes. Insgesamt brachte die Kategorie in diesem Jahr 0,7 Milliarden Euro ein. Bei Betrachtung der Segmente zeigten Gesichts- und Körperlotion sowie Öl und Peelings einen besseren Trend im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln und Sonnenpflege. Die Neuheiten in der Kategorie Hautpflege erreichten einen Umsatz von 49 Mio. €. Dies bedeutet eine Umsatzsteigerung von 4% gegenüber dem Vorjahr, obwohl weniger neue Skus auf den Markt gebracht wurden.
Dekorative Kosmetik war von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen. Das verringerte Sozialleben während und nach dem ersten Lockdown sowie die Maskenpflicht in vielen Bereichen trugen zum Rückgang bei. Lippenprodukte waren besonders betroffen und verloren 40% des Umsatzes. Augenmakeup wie Mascara und Augenbrauenprodukte konnten ein besseres Ergebnis als der Rest der Kategorie erzielen. Bei Gesichtsprodukten hatten Rouge und Highlighter ein schwieriges Jahr, während getönte Feuchtigkeitscremes und Setting Sprays weniger betroffen waren.
"Die Schließung des Einzelhandels während des ersten und zweiten Lockdowns und die veränderten Einkaufsbedingungen inklusive der Hygienemaßnahmen haben das E-Commerce-Geschäft für die Beauty Kategorie gefördert", sagte Samantha Grand, Direktorin Beauty bei der NPD Group. „Vier von fünf Online-Produkten werden im Rahmen von Werbeaktionen verkauft. Im stationären Handel werden dagegen weniger als 50% der verkauften Produkte beworben. Beauty ist eine Erlebniskategorie und Verbraucher genießen es, die Produkte im Geschäft zu testen und auszuprobieren. Dabei konzentrieren sie sich nicht nur auf den Preis. Die Branche ist in diesem Jahr mehr denn je gefordert, die Wertschöpfung der Kategorie durch neue und sichere Beauty-In-Store-Erlebnisse zu sichern.“
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Christina Müller
Quelle: npdgroup Deutschland GmbH / Germany Beauty Markt / stationärer Handel + E-commerce / Zeitraum Januar-Dezember 2020