VKE - Verband der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse e.V.

Veronika F. Rost, Geschäftsführerin Estée Lauder Companies GmbH, München

VKE – Personality Fragebogen

Seit wann bist Du in der Kosmetikbranche und in welchen Funktionen warst Du schon tätig?

Nach mehr als 20 Jahren im Marketing und in verschiedenen Führungspositionen in Asien und Europa im Konsumgüter- und Premiumspirituosenbereich (Procter & Gamble, Reckitt Benckiser und Diageo), bin ich vor knapp fünf Jahren in die Kosmetik gewechselt. Hier war ich im Rahmen der Integration von Wella zunächst als Geschäftsführerin DACH bei Coty/Wella tätig. Seit 2018 leite ich die deutsche Niederlassung der Estee Lauder Companies in meiner Heimtstadt München.
 

Was war Dein ursprünglicher Berufswunsch? Falls es ein anderer war: Schade, dass nichts daraus geworden ist?

Ich wusste schon recht früh, dass ich international arbeiten will. Viele Stationen, u.a. in England, Frankreich, der Schweiz, den USA, Malaysia und Singapore und 19 Umzüge seit meiner Schulzeit zeigen, dass dieser Wunsch bereits in Erfüllung ging.

Mein privates Interesse an Kunst und Architektur mündete nicht in eine berufliche Laufbahn, ist aber eine wunderbare Ergänzung meiner Arbeit in unserer schönen Branche und meiner Freude am Reisen.
 

Dein Lieblingsprodukt?

Da habe ich natürlich die Qual der Wahl: Bei Düften ist „Soleil Neige“ von Tom Ford Beauty ein klarer Favorit, in Sachen Pflege alle Produkte von La Mer und Estée Lauder. Echte Lieblinge sind dabei die „Re-Nutriv“-Serie und natürlich „Advanced Night Repair“. Bei Makeup schwöre ich auf Bobbi Brown und MAC und meine Locken bringt Aveda in Form.

Wenn ich mich tatsächlich für ein Produkt entscheiden müsste, wäre es ein Lippenstift - ohne den sieht man mich nämlich so gut wie nie. Momentan ist „Luxe Matte Lip Colour Red Carpet“ von Bobbi Brown ein Dauerbegleiter.
 

Dein Hauptcharakterzug?

Eine Can-Do-Einstellung beschreibt mich vielleicht am besten. Denn mit einer positiven „Nichts ist unmöglich“-Haltung findet sich eigentlich immer ein Weg Ziele, Projekte, Wünsche etc. gemeinsam zu verwirklichen.
 

Dein Lebensmotto?

Ich halte es da gerne mit Charlie Chaplin – „ein Tag an dem man nicht gelacht hat, ist ein verlorener Tag.“
 

Gibt es Fehler, die Du verzeihst?

Alle Fehler, die zum ersten Mal und unabsichtlich passieren.
 

Wo würdest Du gerne leben?

Gerne überall dort, wo meine Liebsten sind.
 

Welcher Trend, welche Entwicklung (Kultur, Politik, Wirtschaft...) ist aktuell total überschätzt?

Alle extremen, sehr schnellen Entwicklungen, auf die dann viele aufspringen, ohne wirkliches Verständnis und in der Angst etwas zu verpassen. Da halte ich es doch für sinnvoller, sich an einem der Grundsätze von Warren Buffet zu orientieren, der nur in Branchen und Produkte investiert, die er auch versteht.
 

Mit welcher (historischen) Person würdest Du gerne wo (Strand, Bar, zuhause...) über das Leben diskutieren?

Unbedingt an der Bar. Ich empfehle in Hamburg „Le Lion“ und in München „Les Fleurs du Mal“. Aus gegebenem Anlass wäre Frau Merkel sicherlich eine spannende Gesprächspartnerin (dann vielleicht eher in Berlin am Küchentisch), oder unsere Unternehmensgründerin Estée Lauder, die das heutige Milliardenunternehmen vor 75 Jahren von zuhause aus startete.
 

Welchen Wirtschaftsführer bewunderst Du?

Ich habe keine Personen als Vorbild, ich bewundere eher Eigenschaften von Führungspersönlichkeiten, insbesondere

  • die Bereitschaft, den Elefanten im Raum zu erkennen und offen anzusprechen,
  • das Interesse, sich durch gute Nachwuchs-Förderung quasi selbst obsolet zu machen,
  • die Qualität, flexibel im Denken zu sein und dabei authentisch zu bleiben.
     

Wo siehst Du die Beautybranche und ihre Partner in 10 Jahren?

Wie anders sah die Welt noch vor 10 Jahren aus… Ich denke, dass sich das stationäre Geschäft genauso stark wandeln wird, wie wir es beim Online-Geschäft in den vergangenen zwei bis drei Jahren bereits beobachtet haben. Daher gehe ich davon aus, dass wir im stationären Geschäft ganz neue Ansätze bei Service, Beratung und Einkaufserlebnis entwickeln und eine noch engere Verknüpfung aller Verkaufskanäle sehen werden. Die Erwartungshaltung der Käufer*innen wird weiter steigen; der Wunsch nach umfassender Information, die Freude an einem ganz persönlichen, individuellen Austausch und die Bereitschaft für das Besondere auch Geld auszugeben werden damit Hand in Hand gehen.